FLÜSSIGDÜNGER, FLÜSSIGDÜNGUNG, BLATTAPPLIKATION.

Da ich immer öfter auf dieses Thema angesprochen werde hier mal meine Sicht auf das Thema.

• Flüssigdüngung, bringt es etwas?
• Ist es etwas für Dich?
• Was ist ein Boom Sprayer?

Boom Sprayer werden in der professionellen Rasenpflege eingesetzt. So lassen sich dem Rasen sehr gezielt und optimal dosiert die notwendigen Nährstoffe zuführen. Und das hat enorme Vorteile – dazu aber später noch mehr.

Die meisten und vielleicht auch Du Düngen den Rasen mit Dünger in granulierter Form – also Düngersack auf, die benötigte Menge ab in den Düngerstreuer und ab damit auf den Rasen.

Und hey, das ist echt unkompliziert und bequem.

Aaaaaaaaaaber,

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Gräser nehmen über die Wurzeln nur Ammonium- und Nitrat-Stickstoff auf. Andere Stickstoffverbindungen, z.B. N-Kondensate der Langzeitdünger, müssen erst in diese pflanzenverfügbaren Formen durch Mikroorganismen umgewandelt werden, sodass im Boden ein Nachlieferungsvermögen einsetzen kann.

Granulatdünger wirken also halt nur über die Wurzeln und brauchen einige Zeit, bis der Rasen die Nährstoffe verarbeiten kann. Und genau an dieser Stelle setzte ich auf die Wunderwaffe Boom Sprayer und Flüssigdünger.

Ich sag nur von einigen Tagen auf wenige Stunden!

Ich nutze den Boom Sprayer eigentlich so gut wie jede Woche in der Rasensaison. Und tatsächlich habe ich diese Rasenwunderwaffe zuerst auf YouTube gesehen.

So und auf dem nie enden wollenden Weg zum Perfekten Rasen habe ich mich dann mal damit eingehender befasst. Und was soll ich sagen.

Die Vorteile und Resultate sprechen einfach für sich. Ich musste also unbedingt auch so ein Ding haben.

Und dann?

• Die Ernüchterung!
• Einfach Unbezahlbar!
• Um die 2.000,- € kosten die Dinger.

Glaubt mir das war ein harter Aufschlag.

Ich habe mich schon mit dem perfekten Rasen gesehen und Freunde, Besuch und die Nachbarn schauen staunend auf die perfekte Rasenfläche.

Aber nix – die shit Dinger sind einfach sehr teuer und gebraucht von einem Golfplatz oder so habe ich die auch noch nirgendwo gesehen.

Hmm, wie war das noch mal?

Ah stimmt, Connor Ward nutzt so eine Rasenwunderwaffe. Also ab an den Laptop und das Video von Conner gesucht. Damit hatte ich dann eine Vorlage. Das ist nun das Resultat.

Bin ich zufrieden? Ja! Absolut!

Würde ich das noch mal machen? Eher nicht! ;-)

Warum? Ich habe mir die nötigen Teile Stück für Stück besorgt und erst am Ende bemerkt, das ich echt viel Geld ausgegeben habe und ich meine echt viel Geld.

Dann kommt noch der Aufwand dazu.

Ich bin jede Woche mindestens 1-2 x mit der Düngerspritze auf der Fläche. Klar geht es bei meinen 325 qm recht „schnell“. Allerdings muss ich vorher die Spritzbrühe mischen - teilweise 6 oder mehr verschiedene Produkte - dann muss ich im Anschluss den Tank, die Düsen etc. reinigen.

Also eines steht mit Sicherheit fest, Flüssigdünger ist sehr sehr nice aber auch sehr zeit- und kostenintensiv.

Warum ich es trotzdem noch mache?

Flüssigdüngung sorgt einfach für eine sehr rasche Wirkung im Rasen und ich kann gezielt und auf Stress Situation meines Rasens reagieren. Gerade als ich mit Dollar Spot oder Schneeschimmel zu kämpfen hatte.

Stickstoff nimmt der Rasen z.B. in 1-6 Stunden zu gut 50% der applizierten Nährstoffmenge auf. Bei Kali braucht er hingegen schon 1-4 Tage um 50% der der applizierten Nährstoffmenge aufzunehmen und bei Eisen nimmt er in 24 Stunden gerade mal 8% auf. Auch Biostimulanzien oder flüssige Kohlenhydrate bringe ich so aus.

Immer auch abhängig von dem Deliqueszenzspunkt (DQ), der Oberflächenspannung der Spritzbrühe und der relativen Luftfeuchte (rF).

Allerdings kann es auch gut sein, dass die jeweilige Nährstoffsalz Sättigung der Spritzbrühe zu hoch ist (zu viel Dünger / zu wenig Wasser) und dann richtet man mehr Schaden an als Nutzen.

Ich kann es also echt nur den Freaks empfehlen die bereit sind

• Initial mindestens 1.500,- € bis 2.000,- € zu investieren
• entsprechend hohe Preise für die Dünger zu zahlen
• die so verrückt sind jede Woche locker mal 6 - 10 Stunden in die Rasenpflege zu investieren

Und die eine Frau / Freundin haben, die das alles mitmacht. Aus meiner Sicht ist das schon die Grundvoraussetzung.

Ach ja, und einen Rasenpaten braucht man als ambitionierten Amateur und da bin ich froh auf das Fachwissen von Nachhaltig Grün zurück greifen zu dürfen.